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Stad Lëtzebuerg

Trotz großer Herausforderungen: wieder nichts Neues zum neuen Schuljahr?

déi gréng Stad Lëtzebuerg fordern zur Schoulrentrée 2024/2025 konkrete Verbesserungen für die Grundschule der Stadt Luxemburg, besonders die Stärkung der öffentlichen Schule und der Lernbedingungen, attraktive und naturnahe Schulhöfe und echte Schulwegsicherheit.

Öffentliche Schule stärken statt Laissez-faire 

Nur ca. 50% aller in der Stadt Luxemburg ansässigen Kinder im Alter von 4-12 Jahren besuchen eine öffentliche, städtische Schule. Viele Eltern bevorzugen demnach eine private Schule, sogar wenn sie dafür lange Schulwege in Kauf nehmen müssen. Dadurch besteht in den Schulen bzw. Stadtvierteln das Risiko einer sozialen Segregation. Zudem fällt bei der Postenbesetzung in den städtischen Schulen starker Lehrerwechsel auf, was sich ungünstig auf die Schüler.innen und ihre Leistungen auswirken kann und die Umsetzung der Schulentwicklungspläne erschwert. Ein Überarbeiten der Permutationsregelung will der Schöffenrat jedoch nicht in Betracht ziehen. déi gréng vermissen eine frühzeitige, ausführliche Kommunikation mit den Eltern, dies in Form z.B. von Tag der offenen Tür sowie aussagekräftigen Internetseiten der einzelnen öffentlichen Schulen, wo auch die Schulentwicklungspläne (PDS) offengelegt werden.Eltern, Kinder und zukünftige Lehrpersonen erhielten so die für sie wichtigen Informationen. Dringend notwendig bleibt die Einrichtung eines Guichet unique, um die Anmeldungen für Schule und Foyer scolaire zusammenzulegen und für Eltern zu erleichtern.

Die anstehende Einführung der Alphabetisierung auf Französisch im Jahr 2026/27 stellt überdies eine konsequente Herausforderung für das Schulamt sowie die Schulen dar. Angesichts der städtischen Bevölkerungsstruktur mit ihrem ausgeprägten multikulturellen Hintergrund besteht die Chance, die öffentliche Schule zukünftig inklusiver zu gestalten und insbesondere die Bildungschancen von Kindern zu erhöhen. Dies kann das Interesse an der öffentlichen Schule stärken. Am Pilotprojet Alpha – zesumme wuessen hat sich die Stadt Luxemburg zu unserem Bedauern nicht beteiligt. Jetzt gilt es daher, alle Schulgemeinschaften dazu anzuhalten, ein Konzept für die Umsetzung zu erarbeiten. Eltern von Spielschulkindern müssen rechtzeitig informiert und der Bedarf/das Interesse ermittelt werden, damit die Organisation besonders in Schulen mit Raummangel gelingen kann. Außerdem sollte die Stadt Luxemburg ihre verfügbaren finanziellen Mittel intensiver nutzen, um allen Schüler.innen der Stadt den bestmöglichen Start in das (Schul-)Leben zu geben, beispielsweise durch spezifische Hausaufgabenhilfsangebote, die besonders Kindern aus nicht-luxemburger Familien zugutekommen. 

Raum zum Spielen statt verschlossene und betonierte Spielhöfe

Die Stadt trägt die Verantwortung für die Infrastruktur und damit auch für die Gestaltung der Schulhöfe. Leider sind zu viele Schulhöfe unattraktiv und lieblos gestaltet. Versiegelte Flächen, die sich im Sommer stark aufheizen, keine Schattenspender sowie mangelnde Vegetation sind keine kind- und klimagerechte Gestaltung. Solche Schulhöfe müssen dringend aufgewertet werden. Déi gréng legen dabei Wert darauf, dass Schulhofgestaltung auch die Kinder als Betroffene einbezieht. Außerdem muss berücksichtigt werden, dass ein Schulhof auch außerhalb der Schulzeit als Quartiersspielfläche genutzt wird. Es darf nicht sein, dass Eltern/Kinder regelmäßig vor verschlossenen Portalen stehen; der Zugang zu den Schulhöfen muss auch an Wochenenden oder in den Schulferien gewährleistet sein.

Schulstraße statt gefährlichen Durchgangsverkehrs

Mangelnde Schulwegsicherheit bleibt für viele Eltern der Grund, ihr/e Kind/er nicht zu Fuß oder mit dem Rad zur Schule zu schicken. Déi gréng haben im Rahmen der Schulorganisation eine Motion eingebracht, die an konkreten Beispielen zeigt, wie der Verkehrsraum um Schulen prioritär für Kinder und die sanfte Mobilität umgestaltet werden muss. Die Einrichtung von 30-er Zonen, markiert durch ein Straßenschild, ist nachweislich nicht sicher genug; bauliche Maßnahmen und Verkehrsumleitungen sind nötig. Es sollte auch geprüft werden, wo das Konzept Schulstraße Sinn macht. Bei Schulstraßen ist zu bestimmten Zeiten (Schulbeginn/-Ende) die Durchfahrt vor einer Schule komplett unterbunden. Wir bedauern, dass nur noch vereinzelt Schulen in der Stadt an der Coupe scolaire teilnehmen. Diese Maßnahme konsequent in den Stadtteilschulen zu fördern, kann ebenfalls die sanfte Mobilität auf dem Schulweg erhöhen und dient gleichzeitig der notwendigen Bewegungsförderung. 

(c) Sven Becker