background background

Stad Lëtzebuerg

Null Offall Stad Lëtzebuerg: elo!

Die Stadt Luxemburg produziert zu viel Müll. Trotz Bemühungen im Bereich Abfallwirtschaft fällt in der Hauptstadt mehr Restabfall pro Einwohner.in an als in anderen Gemeinden. Gleichzeitig ist der Recycling-Anteil der Abfälle geringer, dies obwohl die nationalen Ziele eine Recyclingquote der Siedlungsabfälle von mindestens 50% bis 2020, 55% bis 2025 und 60% bis 2030 festhält. Die Ziele der Kreislaufwirtschaft sehen sogar 75% Recycling bis 2030 vor[1].

déi gréng sind der Auffassung, dass die Stadt Luxemburg – trotz vereinzelten begrüßenswerten Bemühungen  – bei Abfallvermeidung, Wiederverwendung, Reparatur und Recycling deutlich mehr tun muss. Seit der flächendeckenden Einführung der Biotonne im Jahr 2012 und einer Anpassung der Tarife im Jahr 2017, um Mülltrennung finanziell attraktiver zu machen, sind keine neuen Maßnahmen mehr ergriffen worden.

Es braucht ein grundlegendes Umdenken, um die Abfallwirtschaft umwelt- und klimaneutraler zu gestalten: Vermeidung oder Verringerung der als Abfall endenden Produkte, besonders Verpackungen und Einwegprodukte, müssen vorrangig werden. Recycling bleibt nur die zweitbeste Strategie, da hierbei grundsätzlich minderwertige Produkte entstehen. Die Verbrennung des Restabfalls schließlich trägt zum Ausstoß von Kohlendioxid und anderen klima- und gesundheitsschädlichen Schadstoffen bei.

Die Stadt Luxemburg soll in der Abfallwirtschaft eine Vorreiterrolle einnehmen. Ziel muss es sein, einen ganzheitlichen Ansatz zu entwickeln und die Abfallmenge pro Kopf deutlich unter den Wert von heute 553 kg zu senken, wovon nur 41,6% wiederverwertet werden[2].

Um dieses Ziel zu erreichen, werden déi gréng im Gemeinderat am 14. Juni 2019 einen Antrag mit konkreten Forderungen eingereicht. Sie betreffen unter anderem die folgenden Aspekte:

1)    Strategie und Aktionsplan « Null Offall Stad Lëtzebuerg » 

Die Stadt verpflichtet sich dem strategischen Ziel „Null Abfall“ und erarbeitet einen Aktionsplan, der anhand von konkreten Maßnahmen das Erreichen dieses Ziels festlegt. Nur durch ein ambitiöses Ziel und mit konkreten, erreichbaren und überprüfbaren Zwischenzielen wird die Stadt Luxemburg ihrer Verantwortung gerecht.

2)    Plastikverbot bei Festen und öffentlichen Veranstaltungen

Fortan sollen alle Feste und Veranstaltungen, die mit der Unterstützung von oder in den Räumlichkeiten bzw. im öffentlichen Raum der Stadt Luxemburg stattfinden, nachhaltig gestaltet werden. déi gréng fordern deshalb ein komplettes Verbot von Einwegplastik bei Events. Mit einer kompetenten Beratung unterstützt die Stadt Luxemburg alle Veranstalter.innen, Abfall zu vermeiden und zu reduzieren. Dazu gehört die Bereitstellung von wiederverwendbaren Bechern und Geschirr sowie dem „Spullweenschen“.

3)    A smart city with smart people

Mülltrennung muss bei allen privaten und öffentlichen Institutionen sowie in Wohnresidenzen zum Standard werden. Die verschiedenen Abfallsorten (Papier, Glas, Biomüll, Plastikmüll, Restabfall) sollen getrennt gesammelt werden können. Die Abfallsteuer soll so reformiert werden, dass sie nach Entleerung oder nach Gewicht berechnet wird und dadurch die Bürger.innen über den Preis zu einer Vermeidung und Reduzierung von Müll anhält.

Gleichzeitig sollen mehr Recyclingzentren in Bürgernähe entstehen, wo neben Recycling auch die Reparatur und Wiederverwendung gefördert werden.

4)    Stadt Luxemburg als Vorreiterin

Um glaubwürdig zu sein, muss die Stadt Luxemburg selbst mit gutem Beispiel vorangehen: déi gréng fordern eine Überprüfung des Potenzials zur Abfallvermeidung und einer verbesserten Abfallbewirtschaftung sämtlicher Dienste der Stadt Luxemburg. Dies begreift ebenfalls die Vermeidung von Lebensmittelverschwendung in den Restaurants der Foyers scolaires und Krippen.  Daraus sind konkrete Maßnahmen zur Begrenzung der Abfallerzeugung zu entwickeln, welche durch einen Aktionsplan gezielt umgesetzt werden.

[1] Plan national des déchets et de gestion des ressources 2018, d’Ëmweltverwaltung
[2] Rapport environnemental 2017 et plan d’action 2018, ville de Luxembourg

Pressemitteilung déi gréng Stad Lëtzebuerg 11.06.2019

Die Gemeinderäte François Benoy, Linda Gaasch und Christa Brömmel auf der Pressekonferenz zum Thema “Null Offall Stad Lëtzebuerg” am 11. Juni 2019.

Antrag von déi gréng Stad Lëtzebuerg mit konkreten Forderungen